Kompostieren
Kompostieren wird gerne als Wissenschaft, als Hexerei dargestellt. Wenn Sie - nach der Maxime "20% Aufwand, 80% Ertrag" - die untenstehenden Grundsätze und die nebenstehenden Regeln beherzigen, ist auch Ihnen der Erfolg gewiss.
Was gehört auf den Kompost, was nicht?
Grundsätzlich:
Keine grossen Chargen eines Materials
Je zerkleinerter (zerfetzter), desto besser
Zwei Drittel Nährstoffreiches (Grünzeug) und ein Drittel Verholztes, Dürres wäre gut.
Ja:
Gemüse-, Obstresten
Eierschalen, Knochensplitter, Haare
Pflanzen, Abräummaterial, Laub, Rasen
Holzasche
Vegetarier-Mist
Nein:
Kohlenasche
Gesalzenes (kein Brot!)
Fleisch
Wann ist der Kompost reif?
Wenn keine Kompostwürmer (das sind die ca. 10cm kurzen, roten) mehr drin sind. Ja häufiger Sie umsetzen, desto schneller geht es. Ganz junger Kompost ist nährstoffhaltig, aber für Keimlinge unverträglich. Mit einer Kressesaatprobe kann dies getestet werden. Später geht der Nährstoffgehalt zurück, der Kompost ist aber immer noch wertvoll als Bodenverbesserer.
Wollen Sie mehr wissen? Hier geht's zur Kompostberatung!
 
1. Sammeln
a) Schützen Sie den Sammelort durch Decken vor Vernässung
b) Schützen Sie das Sammelgut durch ein Vlies vor Austrockung. Es sollte luft- und dampfdurchlässig sein, damit der Rottevorgang einsetzen kann.
c) Hin und wieder mit einer Gabel auflockern und etwas durchmischen!
 
2. Ansetzen
Wenn Sie genug Material haben - im Prinzip je mehr, desto besser - bilden Sie einen Haufen in Form eines Firstzeltes. Durchmischen Sie feineres und gröberes Material. Falls das Sammelgut sehr trocken ist, feuchten Sie es an. Auf teuren Kompoststarter können Sie getrost verzichten. Decken Sie den Haufen wiederum mit Vlies ab.
 
3. Umsetzen
Von zentraler Bedeutung ist, dass den Viechern, die für die Verrottung zuständig sind, genügend Sauerstoff zur Verfügung steht, und dass das Material gut durchmischt ist. Setzen Sie deshalb den Kompost mindestens dreimal um, das erste Mal nach ca. 2 Wochen. Spenden Sie zu trockenem Material dabei etwas Feuchtigkeit.

Erfand Lilo das Mulchen?
Jedenfalls sagte sie im Film "Brot und Steine" (Irrtum vorbehalten) zu einem Besucher, der sie dabei beobachtete, wie sie Unkraut, statt zu sammeln, auf den Beeten verteilte:
"I ha öppe nid der Wyu, das Züüg ufe Komposcht z'schleipfe u später wider zrügg z'fuge!" (Irrtum vorbehalten. Zu Deutsch: Ich habe nicht die Zeit, das Zeug auf den Kompost zu bringen und später wieder zurückzutragen.)
Es gibt tatsächlich eine Menge Argumente, so wie Lilo zu handeln, sogar bewusst organisches Material zu sammeln und den Boden damit abzudecken (siehe rechts); diese Technik ist gemeinhin unter "Mulchen" bekannt.
Es stellen sich aber auch einige kritische Fragen:
Lockt man damit nicht Schnecken an? Nicht ganz falsch; aber Schnecken ziehen sowieso Abgestorbenes vor, also hält man sie auch von Lebendigem ab.
Resultiert nicht eine Über- oder einseitige Düngung? Gemischtes Mulchmaterial verwenen und etwas weniger düngen!
Verschleppt man damit nicht Problem- unkräuter? Vor dem Absamen verwenden; Hand aufs Herz: Das Zeug kommt sowieso!
Verschleppt man nicht Krank- heiten? Nicht mit kranken Pflanzenteiln mulchen!
Das sieht nicht schön aus!
In der Natur finden sich nur selten Böden ohne Decke aus organischem Material!
 
Argumente fürs Mulchen

Gegen Verschlämmen und Austrocknen

Direkte Sonneneinstrahlungtrocknet die Erde aus, und Starkregen führt zu Verschlämmung.

Gegen Erosion

Nackte Erde erodiert. Damit geht fruchtbare Erde verloren. Dazu wird die Struktur geschädigt. Speziell gefährdet sind geneigte Flächen. Mulch dämpft den Einfluss von Starkregen.

Für ein reiches Bodenleben

 
     
 
Je lebendiger der Boden, desto fruchtbarer ist er. Die Bodenlebewesen schaffen eine günstige Struktur und sorgen dafür, dass die Nährstoffe pflanzenverfügbar aufbereitet werden. Mulch schützt und nährt.
 
     
Für eine gute Bodenstruktur
Gute Bodenstruktur - dank Mulch und Bodenlebewesen Ungünstige Struktur mit Verschlämmung und Verdichtung