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Ein(e)
andere(r) hätte längst gehen müssen! |
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Lügen, die vom Volk angenommenen Rechtsnormen
diffamieren, die Unabhängigkeit der Bundesanwaltschft kompromittieren - in
jeder Bananenrepublik hätte ein solcher Justizminister längst gehen
müssen. Nur ein paar Beispiele: |
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Blocher diffamiert Volksentscheid |
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Das Volk hatte die Rassismus-Strafnorm - gegen die Opposition
aus der SVP - angenommen. Währenddem ein Verfahren gegen einen Türken
läuft, der in der Schweiz den Armenien-Genozid geleugnet hat, zieht Blocher
vor "fremden Herren" in der Türkei den Hut und stellt die Rassismus-Strafnorm
in Frage. Gessler lässt grüssen. |
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Und warum
wird er nicht gegangen? |
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Opfer- und Täterrolle Weil
die SVP keine Rücksicht auf Anstand und Respekt zu nehmen braucht - das wird
von ihrer Wählerschaft als "Stärke" interpretiert -, kann
sie virtuos zwischen der Opfer- und Täterrolle hin und her lavieren und aus
beiden Positionen Kapital schlagen. Keinen Stil - oder eben den der SVP - zu haben,
bringt taktische Vorteile. |
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Zentrumsparteien: Wie das Kaninchen vor der Schlange Die
Zentrumsparteien sind zu schwach, um bürgerliche Anliegen ohne Unterstütung
der SVP durchzusetzen. Obwohl sie sich gerne und oft - und moderat - gegen den
Stil der SVP aussprechen, beziehen sie doch nie klar Position - oder werden zurückgepfiffen,
wenn sie es tun. |
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Ist das schlimm? Bleiben
wir realistisch: Die SVP wird nie eine absolute Mehrheit haben. Ihr Auftreten
zwingt aber die anderen Parteien, Stellung zu beziehen und Positionen zu korrigieren
- siehe SP in den Themen Ausländer- und Jugendgewalt. Auch wenn es widerlich
ist: Vielleicht tut es der Schweizer Konkordanzpolitik gut, wenn die Konturen
klarer werden. |
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Mein Wunsch-Zukunfts-Szenario Blocher
wird von der Bundesversammlung nicht wiedergewählt oder zumindest nicht zum
Vize-Bundespräsidenten gekürt. Die SVP spaltet sich, die Zürcher
Linie geht in die Opposition und marginalisiert sich (vielleicht nennt sie sich
dann Auto- oder Freiheitspartei?), die Berner/Bündner bleibt mit Schmid im
Bundesrat, ein(e) Grüne(r) nimmt dazu dort Einsitz. Wär doch toll, oder? |
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Projekt "Gemeindeautonomie"
gescheitert? |
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Eine der Hauptstossrichtungen
der ersten Entwürfe zum Kantonalen Richtplan Basel-Landschaft (KRIP) war
eine Stärkung der Gemeindeautonomie. Aufgrund der vernichtenden Kritik des
Bundesamtes für Raumplanung (ARE) krebste der Regierungsrat zurück.
Fragen drängen sich dazu auf: Wer hatte die Idee geboren? Welche Positionen
beziehen die Entscheidungsträger des Kantons? Wie gewichten die Gemeinden
Chancen und Risiken der Gemeindeautonomie? Diesen Fragen ging eine Umfrage nach,
die unter den Gemeinden und Parlamentarierinnen und Parlamentariern durchgeführt
wurde. Welches Gewicht der Gemeindeautonomie im KRIP zukommt, schlägt
sich schon darin nieder, dass dem Thema im Vernehmlassungsbericht ein eigener
Abschnitt gewidmet ist (siehe Kasten ...). Dabei ist unklar, wie es zu dieser
Schwerpunktsetzung gekommen ist und ob zu diesem Thema eine Diskussion geführt
wurde. Elsbeth Schneider, Vorsteherin des federführenden Departementes, räumt
ein, dass weder ein Auftrag der Legislative noch eine entsprechende Festlegung
der Prioritäten durch den Gesamtregierungsrat vorliegen. Vielmehr sei "für
die einzelnen Sachfragen diskutiert worden, ob für den Kanton Regelungsbedarf"
bestehe. Aus einem Nein habe sich "von selbst mehr Freiraum und Verantwortung
für die Gemeinden" ergeben. Noch vor wenigen Jahren legte der Kanton
fest, wie gross ein Küchenfenster zu sein hat (Verordnung zum Raumplanungs-
und Baugesetz, 1998, § 73), 2006 verneint man sogar kantonalen Regelungsbedarf
bei der Siedlungsentwicklung. Setzen sich die Kräfte durch, deren Ziel ein
magerer Staat mit einem Minimum an Kompetenzen, Pflichten und Finanzbedarf ist?
Wie kommen die Gemeinden zurecht, wenn sie künftig jedes Detail nicht nur
selbst regeln dürfen, sondern müssen? Heterogener Kanton,
heterogene Positionen Folgt das Parlament der Regierung bei einem solchen
Richtungswechsel, und legen die Gemeinden überhaupt Wert auf mehr "Freiraum
und Verantwortung"? Erster Prüfstein wird die weitere Diskussion um
den KRIP sein. Eine Umfrage unter den Landrätinnen und Landräten und
den Gemeinderatskollegien holte Positionen ein. Bei den Antworten zeigt
sich die Heterogenität des Kantons: Lediglich die Behauptung, Autonomie bringe
den Gemeinden sowohl höheren Handlungsspielraum als auch höhere Lasten,
erfuhr durchs Band weg mindestens eine mittlere Zustimmung. Allen anderen Thesen
wurde von gar oder fast nicht bis 100%-ig zugestimmt. Auch die Tatsache, dass
sich aus dem Landrat in erster Linie die beiden politischen Flügel äusserten
und die Mitte sich vornehm zurückhielt, zeigt, dass der Konsens bei Weitem
noch nicht gefunden ist. Wenn sogar die politisch unverdächtigen "Bauunternehmer
der Region Basel" verlauten lassen, dass sie "die Gefahr einer unkontrollierten
Zersiedelung nicht verkennen", dann lässt sich erahnen, welch spannende
Auseinandersetzung noch bevorsteht, umso mehr als dass mit den ersten Entwürfen
Erwartungen geweckt wurden, die nun in dieser Form nicht erfüllt werden können. Chancen
und Risiken Verschiedene Umfrageteilnehmer lassen verlauten, dass Gemeindeautonomie
weder gut noch schlecht sei, dass es auf deren Ausgestaltung ankomme. In der Vernehmlassung
zum KRIP verlangten viele Antragsteller vom Kanton Leitplanken und einen klar
definierten Handlungsspielraum. Das wäre wohl vor allem für kleinere
Gemeinden wichtig, denn es fällt auf, dass sie die Chancen von mehr Autonomie
höher und die Risiken tiefer einschätzen als diejenigen Gemeinden, die
aufgrund ihrer Grösse über die professionelleren Strukturen verfügen.
Die Frage stellt sich, wo die Grenze unseres Milizsystems liegt, wenn es um komplexe
Interessensabwägungen im Planungsbereich geht. Schön zum Ausdruck bringt
es die Gemeinde Liesberg: "Autonomie ist sehr erwünscht in einem klar
abgesteckten Rahmen. Je besser der Kanton seine übergeordnete Planungspflicht
wahrnimmt, um so besser können Gemeinden ihren Ermessensspielraum ausschöpfen."
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Die Umfrageergebnisse
im Einzelnen |
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Die folgenden Behauptungen
wurden allen Gemeinden, Landrätinnen und Landräten zugestellt mit der
Bitte, sie mit 0 (keine Zustimmung) bis 10 (vollständige Zustimmung) zu bewerten. Es
antworteten 8 grössere (mehr als 1'500 Einwohner)
und 14 kleinere Gemeinden. Aus dem Parlament gingen insgesamt 19 Antworten ein.
Dem linken Flügel (rot) sind in den Grafiken SP und Grüne, dem rechten
SVP und SD zugerechnet. Aus FDP und CVP gingen insgesamt drei (!) Antworten ein. Bei
einem Rücklauf von gut 23 % darf von repräsentativen Resultaten ausgegangen
werden.
Gesamt |
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Landrat gesamt |
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Landrat, linker Flügel |
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Landrat, rechter Flügel |
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Gemeinden gesamt |
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Gemeinden mit mehr als 1'500
Einwohnern |
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Gemeinden mit weniger als 1'500
Einwohnern |
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"Die Gemeinden wünschen den zusätzlichen Handlungsspielraum,
um ihre Entwicklung selber an die Hand zu nehmen." 
Die
Behauptung erfährt insgesamt eine gute Zustimmung. Am Geringsten ist sie
beim linken Landratflügel, noch höher als bei den Gemeinden ist sie
bei den rechten Landrätinnen und Landräten. Das kann darauf zurückzuführen
sein, dass die Rechte in den Gemeindeexekutiven stärker vertreten ist als
ihr Gegenpol, der wiederum im Landrat die grösste Fraktion stellt und dort
seine Anliegen mit mehr Gewicht vertreten kann. "Gemeindeautonomie
bringt den Gemeinden mehr Kompetenzen, aber auch mehr finanzielle Lasten und Belastung
mit Planungsaufgaben." 
Keine
Behauptung wird so klar und quer durch alle Lager bejaht wie diese. Vor allem
den grösseren Gemeinden scheint klar zu sein, was an Verantwortung und Lasten
auf sie zukommt, während der rechte Flügel des Landrats dies am Wenigsten
gewichtet. "Die Gemeinden sind in der Lage, die neuen
Planungspflichten zu erfüllen und die zusätzlichen Lasten zu tragen." 
Ausser
bei den Rechtsbürgerlichen überwiegt der Zweifel daran deutlich. Interessant
ist, dass die Skepsis bei grösseren Gemeinden ausgeprägter ist als bei
den kleinen, obwohl mehrere Voten gefallen sind, die bezweifeln, dass das Milizsystem
kleiner Gemeinden diesen Aufgaben gewachsen sind. "Für private
Investoren sind autonomere Gemeinden vorteilhaft, weil sie mit Behörden verhandeln,
die unmittelbar betroffen sind." 
Bei
insgesamt guter Zustimmung fällt wiederum auf, dass grosse Gemeinden weniger
klar zustimmen als kleine. Für die Rechte scheint dies ein wichtiges Argument
für mehr Gemeindeautonomie zu sein. "Erhöhter Handlungsspielraum
ergibt auch grössere Ermessenspielräume; die Gefahr von Auseinandersetzungen
und Verzögerungen bei der Realisierung von Projekten steigt." 
Diese
Gefahr wird von allen gesehen und von den Linken stark gewichtet. Auch hier deutet
die geringere Zustimmung bei kleineren Gemeinden darauf hin, dass die Risiken
möglicherweise unterschätzt werden. "Gemeindeautonomie
bedeutet, dass der Kanton seine übergeordnete Planungspflicht nicht wahrnimmt." 
Die
Kritik am Kanton ist eher leise und bezieht sich, wie einige Voten klar machen,
ausschliesslich auf den KRIP-Entwurf. |
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Wortmeldungen
im Rahmen der Umfrage zur Gemeindeautonomie |
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"Der Verdacht besteht, dass hier der Kanton einmal mehr
Lasten auf die Gemeinden abwälzen will." (Gemeinde Itingen) "Gegenläufige
Interessen der Gemeinden verhindern gerade in der Verkehrsplanung Lösungen
im Gesamtinteresse, weshalb der Kanton hier unabhängiger agieren kann."
(S. Imber, FDP) "Da es den Gemeinden immer schwerer fällt, gute,
kompetente Gemeinderäte zu finden, sind viele nicht in der Lage, diese zusätzlichen
Aufgaben wahrzunehmen." (anonyme/r Landrätin/Landrat, CVP) "Der
KRIP ist das falsche Instrument, um über Gemeindeautonomie zu debattieren.
Auf den ersten Blick gibt er sich offen, auf den zweiten ist die Autonomie stark
eingeschränkt. Dabei erfüllt das Werk nicht einmal die minimalsten Anforderungen
des Bundes." (Gemeinde Allschwil) "Die personelle Infrastruktur
müsste sicherlich in den kleinen Gemeinden angepasst werden. Anzustreben
wäre wohl auch ein Zusammenschluss kleinerer Gemeinden, ein politisch allerdings
schwieriges Unterfangen." (E. Tanner, CVP) "Autonomie wird leider
von den Gemeinden z.B. in der Kulturförderung und beim Umweltschutz oft schlecht
wahrgenommen." (Ch. Rudin, SP) "Die Gemeindeautonomie ist in den
verschiedenen Politikfeldern unterschiedlich zu werten." (R. Brassel, SP) "Gemeindeautonomie
bedeutet weder, dass der Kanton nicht mehr handelt, noch dass damit grössere
Gefahren verbunden sind." (Th. De Courten, SVP) "Kleine Gemeinden
sind kaum in der Lage, die Aufgaben zu bewältigen." (G. Hasler, SVP)
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Stellungnahmen gemäss
Vernehmlassungsbericht zum KRIP vom Mai 2006, Kapitel "Allgemeine Bemerkungen",
Abschnitt "Gemeindeautonomie" |
"Wir begrüssen, dass darauf geachtet wurde, den
Gemeinden einen genügend grossen Spielraum zu belassen". (SVP, ca. 20
Gemeinden) "Der Absicht, die Regelungen zur Baugebietsbegrenzung stark
zurückzunehmen, können wir angesichts der aufgezeigten Fakten und Probleme
nicht zustimmen. Der Kanton muss seine verfassungsmässige Verantwortung im
Bereich der Raumplanung wahrnehmen." (ARE) "Die Gemeindeautonomie
wird begrüsst, aber es braucht klare Leitplanken oder ergänzende Kriterien".
(Hölstein, Bennwil) "Im Rahmen der Richtplanung und im Sinne der
Rechtssicherheit sind klare Verhältnisse und Kriterien zu schaffen, (...
sonst ...) können Konfliktsituationen und Missverständnisse die Folge
sein." (FDP, ca. 10 Gemeinden) "Die Formulierungen dürfen
nicht die ganze Interessensabwägung einfach auf die Gemeinden überwälzen."
(SP, Grüne, Bauverwalterkonferenz, Frenkendorf, Arlesheim) "Wir
unterstützen grundsätzlich die liberalen Aspekte des Richtplanes, verkennen
aber die Gefahr einer unkontrollierten Zersiedelung nicht, welche in verschiedener
Hinsicht Nachteile mit sich brächte." (Bauunternehmer Region Basel) "Die
kommunale Sichtweise ist häufig einseitig und sollte deshalb ganz klare und
transparente Vorgaben erhalten, die die Gemeinden übernehmen können."
(Handelskammer beider Basel) |
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